Das Lied vom Edelweiß


Das schönste Blümlein auf der Welt, des is des Edelweiß,

es blüht versteckt, auf steile Höh, so zwischen Schnee und Eis.

 

Da sagt des Maderl zu ihrem Buam, so a Sträußerl hätt i gern,

geh hol ma so a Sträußerl her, mit so an weißn Stern.

 

Der Bua der ging des Sträußerl holn, im selben Augenblick,

der Abend naht der Morgen graut, der Bursch kehrt nie zurück.

 

Verlassen liegt er ganz allein, auf steiler Felsenwand,

das Edelweiß, ganz blutig Rot, hält er in seiner Hand.

 

Zwölf Bauernburschen trugen ihn, ins tiefe Tal hinab,

und legten ihm ein Sträußelein von Edelweiß ans Grab.

 

Und jeden Sonntag in da Früh, wenns Ave-Glöcklein leit,

dann steht des Maderl an sein Grab, hier ruht mein einziger Freind.